Erinnerung an die Explosion in Rugendorf vor 15 Jahren
Am heutigen Tag vor 15 Jahren heulten nach einer heftigen Explosion in Rugendorf und Umgebung die Sirenen. Den Knall war selbst im fünf Kilometer entfernten Stadtsteinach klar zu hören.
Den ersten Kräften der Feuerwehr Rugendorf bot sich auf dem benachbarten Gelände des Bauhofs ein Bild der Verwüstung. Das komplette Dach des 20 x 8 Meter großen Gebäudes ist abgedeckt. Durch die Druckwelle wurden selbst die großen Tore aus Metall bis zu 30 Meter durch die Luft geschleudert. Herumfliegende Teile des Daches demolierten zudem in der Nähe geparkte Fahrzeuge.
Bürgermeister Dieter Oertel malte sich gegenüber der Presse aus, was alles hätte passieren können, wenn . . . „Erst vor einer Woche haben wir beschlossen, dass die Gemeindearbeiter in Zukunft nicht mehr erst um sieben Uhr anfangen sollen, sondern schon um halb sieben Uhr“, erzählt er. Und: „Das war wohl die glücklichste Entscheidung, die wir je getroffen haben.“ Denn, so Oertel, bei normalem Arbeitsbeginn hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion sieben Menschen in dem Gebäude befunden: sechs Gemeindearbeiter und eine Putzfrau. Doch am Mittwoch war der Bauhof kurz nach sieben Uhr bereits verlassen.
Durch die Explosion wurden die riesigen massiven Tore, als ob sie aus Papier wären, aus den Verankerungen gerissen und dreißig bis vierzig Meter weit in Richtung der Bundestraße geschleudert. Vorbeifahrende Autos blieben von dem Unglück weitgehend verschont. Nur eine Autofahrerin hatte einen Schaden zu beklagen. Sie konnte den herumfliegenden Teilen nicht mehr ausweichen, der Tank sowie die Karosserie ihres Autos wurde beschädigt. Angesichts des verheerenden Anblicks, fast ein Wunder.
Stundenlang waren die Feuerwehren Zettlitz, Rugendorf, Stadtsteinach, Presseck und Losau unter der Leitung von Armin Gantke im Einsatz. Sogar die Drehleiter der Feuerwehr Kulmbach rückte an. Unzählige Feuerwehrmänner löschten die brennenden Gegenstände des Bauhofes. Andere wiederum räumten die Straße von den herumliegenden Trümmern frei.